Workshop zum Thema Ausbildung: Su Nicholls-Gärtner (ifs)

Veröffentlicht von jw am

Die Kanadierin Su Nicholls-Gärtner hat auf Filmsets gearbeitet und fand es „nicht so toll“. Sie wollte in die Männerdomäne Schnitt. Da sie dies in ihrer Heimat nicht geschafft hat, zog sie nach Deutschland und war überrascht: Schneideräume in Deutschland waren hauptsächlich von Frauen belegt, die sie herzlich aufnahmen. Heute sieht es etwas anders aus: „Eher fifty-fifty“, sagt Nicholls-Gärtner. Seit 18 Jahren ist sie bereits an der internationalen filmschule Köln und nun Studienleiterin. Die Koordination in der Filmschule erinnert sie oft an die Arbeit im Film.

Gesellschafterin der ifs ist die Film- und Medienstiftung NRW. Es wird in kleinen Gruppen von acht bis zehn Studierenden pro Fachbereich gelernt, von denen es sieben an der ifs gibt. Storytelling in audiovisuellen Medien, Branchennähe und gute Netzwerkstrukturen sind Leitlinien der Schule. Von Kostüm über Szenenbild, Dreh und Produktion des Ganzen kann alles gelernt werden.

Egal ob Bachelorstudiengang Film oder Master in Serial Storytelling, pro Semester fallen 1.750 Euro an. Dafür erwartet die Studierenden praxisorientiertes Arbeiten. Rund 80 Prozent der Absolvent*innen bleiben in ihrer Branche. Eine hohe Quote.

Weniger hoch ist laut Nicholls-Gärnter die Frauenquote unter den Bewerber*innen in Kamera und Animation. Dabei passiert in den Filmschule nach der #MeToo-Debatte einiges. Vieles wird überdacht und wurde unter dem Slogan „Embracing Diversity in European Film Schools“ zusammengefasst.

Hier in Deutschland gibt es chronischen Cutter*innenmangel, bemerkt eine Workshop-Teilnehmerin, die den klassischen Weg gegangen ist. Nach der Ausbildung an einem Berufskolleg und einer Anstellung als Cutterin beim WDR wünscht sie sich kreativen Austausch und Vernetzung unter Editor*innen.

Eine andere Teilnehmerin studiert an der Universität zu Köln, würde sich aber auch gerne auch als Cutterin ausprobieren. „Einfach machen!“, ermutigt Su Nicholls-Gärtner. „Nutzt den Stammtisch des BFS (Bundesverband Filmschnitt), um Euch mit Editor*innen auszutauschen. Heute Vormittag fiel das Wort schon häufig und ich kann es nur wiederholen: Networking!“

Linktipps:

Women in Film and Television:
https://wiftg.de/

Into the Wild:
https://www.filmschule.de/pressemitteilungen/into-the-wild-neues-mentoring-programm-fuer-filmemacherinnen/

Filmplus Köln:
https://www.filmplus.de/

BFS (Bundesverband Filmschnitt):
https://bfs-filmeditor.de/

von Bettina Freund

Kategorien: Live-Blog