Eröffnung: Die „Vorzeigenfrauen“ sollen selbstverständlich werden

Veröffentlicht von richert am

Dr. Angelika Schwall-Düren

9:50

Die Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes NRW, Dr. Angelika Schwall-Düren, heißt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „Medienfrauen NRW 2012“ willkommen: „Ich freue mich, dass Sie alle gekommen sind, um einen spannenden, informativen und hoffentlich für Viele von Ihnen auch anregenden Tag zu verbringen.“

„Wie häufig hat man schon einmal die Gelegenheit hat, so viele spannende Frauen kennen zu lernen?“, fragt die Ministerin. Die Medienfrauen werden die jungen Gäste teilhaben lassen an ihrem Leben, an ihrer Karriere, an ihren Erfahrungen.  Die Veranstaltung soll Einblick in die Realität von Berufsentwürfen bieten, den Anwesenden zeigen, wie es hinter den Kulissen aussieht. Auch die Ministerin verweist in ihrer Rede darauf, dass im Hinblick auf die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern zwar im Vergleich zur Generation der Mütter und Großmütter schon viel erreicht wurde,  Frauen jedoch noch lange nicht am Ziel seien.

Die Entlohnung hat sich bisher nur angeglichen,  auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist nicht grundsätzlich gegeben. Immer noch sind mehr Männer in Führungspositionen, erläutert die Ministerin, immer noch sind es in der Mehrheit Frauen, die sich wegen der Kinder beruflich einschränken. Die Abweichung bei der Entlohnung beträgt in Deutschland durchschnittlich immer noch rund 20 Prozent – aus den genannten Gründen in ihrer Kombination.

Aber nicht nur aus diesen Gründen gibt es nach wie vor Lohnunterschiede. Die Ministerin zitiert eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Universität Konstanz, wonach der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern mit gleicher Ausbildung, gleichem Beruf und gleichem Alter im selben Betrieb immer noch 12 Prozent beträgt.

Vorzeigefrauen sind immer noch ein Beispiel für eine Ausnahme, unds genau dies muss sich ihrer Meinung nach ändern: erfolgreiche Frauen sollten in Zukunft nicht die Ausnahme, sondern die Regel sein, so Schwall-Düren: Gleiche Bedingungen und Perspektiven für Männer und Frauen sind erst erreicht, „wenn wir die Vorzeigefrauen nicht mehr als eine solche Ausnahme wahrnehmen, weil es Normalität ist, wenn wir Veranstaltungen wie die heutige nicht mehr benötigen, um zu ermuntern und zu ermutigen, sondern um das Erreichte zu feiern“. Sie verweist darauf, dass das Spektrum der Medienberuf weiter gefasst ist als es die Beispiele erfolgreicher Moderatorinen, Journalistin etc. nahe legen. Das Schicksal der Vorzeigemenschen ist es, dass sie immer herangezogen werden, wenn es etwas zu beweisen, vorzuweisen gibt. Das führt oft zum Schluss, dass die Situation so schlimm gar nicht sein kann.  

Sie gibt den Teilnehmerinnen mit auf den Weg, dass sie nicht locker lassen und sich von den gradlinigen oder auch krummen Lebensläufen, die sie heute kennenlernen können, inspirieren lassen sollen. Mehr als 200 Medienberufe stehen heute zur Auswahl: „Informieren Sie sich. Sehen Sie zu, dass sie die beste Ausbildung bekommen, die Sie für sich finden können.“ Sie wünscht allen Mut, Glück und Erfolg mit ihrer Wahl.

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